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V = f (P,U)

  • Autorenbild: B K
    B K
  • 13. Feb.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. Feb.


Foto: Jessica Fust
Foto: Jessica Fust

Die sozialen Medien sind überschwemmt von Hunde-Videos. Hundebegegnungen jeglicher Art sind da thematisch ganz weit vorne.


Es wird inzwischen wirklich viel auf die Kommunikationssignale geachtet, die für mich zum Grundwissen eines Hundetrainers gehören und die auch gerne viel mehr in den Fokus der Hundehalter kommen dürfen.


Es wird in den Videos also oft beschrieben, was die Hunde zeigen. Stresssignale, Imponierverhalten, Drohverhalten, Mobbing…

Das ist super, denn der erste Schritt, Hundeverhalten zu verstehen, geht über die objektive Beobachtung der Kommunikationssignale der Hunde. 

Objektivität ist hier der wichtige Punkt! Interpretation ist hier erstmal fehl am Platz.


Natürlich interessiert uns alle aber im nächsten Schritt auch, wie die Hunde sich in der Begegnung fühlen und warum sie sich so verhalten.

Durch die gezeigten Kommunikationssignale kann man darüber Aussagen treffen wie: fühlt sich unwohl, ist entspannt, ist gestresst, ist interessiert, deeskaliert…


Der nächste Schritt ist dann aber deutlich schwieriger:

Wie bekommt man heraus, wie die Situation für die Hunde wirklich ist? Was wollen sie mit ihrem Verhalten erreichen, warum verhalten sie sich jetzt so?

Und das ist eine große Hürde, die man sehr umsichtig angehen sollte.


Ein Beispiel:

In einem Video sieht man einen schwarzen und einen weißen Hund. Ungefähr gleich groß und gleich schwer, etwa gleich alt. Der schwarze Hund läuft schnell hinter dem anderen her, Kopf hoch, Ohren vor, Fell etwas gestellt, Rute hoch, etwas straffer Blick. Der weiße läuft vorweg mit einem Stressgesicht, langer Maulspalt, Ohren zurück, Augen weit aufgerissen  und leicht eingezogener Rute. Die Rollen des Verfolgers und des Verfolgten wechseln nicht. Der weiße Hund läuft zu seinem Halter und stellt sich hinter ihn. Der Halter schickt den schwarzen Hund körpersprachlich weg.


Kommunikationssignale werden super beobachtet. Das ist die notwendige Grundlage!

Dann heißt es aber ganz schnell, der Schwarze hetzt den Weißen, der flüchtet und sucht Schutz bei seinem Halter. Grundsätzlich vielleicht nicht verkehrt, jedoch geht hier schon die Objektivität flöten. Hetzen ist schlecht, Schutz suchen ist gut und da muss dem Hund ja geholfen werden.


Wir wissen aus den beobachtbaren Aspekten aber noch nicht, WARUM z.B der Schwarze hinter dem Weißen herläuft. WARUM entzieht sich der Weiße dem Zugriff des Schwarzen durch Positionierung beim Halter?


Wie kriegen wir das nun raus?

Um das wirklich beurteilen zu können, dürfen wir nicht auf der Oberfläche der kurzen Situation bleiben. Hier ist es zwingend notwendig, tiefer in den Hund hinein zu schauen. Seine Persönlichkeit, sein Leben, seine Erfahrungen, seine gesamte Situation mit einzubeziehen.


In der Sozialpsychologie ist die “Formel” für Verhalten V = f (P,U) von Kurt Lewin.

“Das Verhalten einer Person ist abhängig (eine Funktion) von der Person selbst (seinen Merkmalen, seiner Persönlichkeit) und dem Umfeld bzw. den (anziehenden und abstoßenden) Feldkräften des Umfelds.”


Das kann man tatsächlich ebenso auf Hunde übertragen. Auch hier ist das Verhalten abhängig von der Persönlichkeit des Hundes und dem Umfeld, der gesamten Situation.

(daher auch HundeVerhaltensformel nach HSS®).

Man darf, wie auch beim Menschen, nicht den Fehler begehen, das Verhalten nur der Persönlichkeit zuzuschreiben. (Der Hund/Mensch macht das, weil er eben so ist!). Die “Macht der Situation” darf nicht unbeachtet bleiben.


Zurück zum Beispiel:

Um hier beurteilen zu können, was da wirklich zwischen den Hunden passiert, muss man also sowohl die Persönlichkeit der Hunde, als auch die gesamte Situation betrachten.


Es könnte zB so sein, dass der schwarze Hund beim Weißen eine Notwendigkeit sieht, um die er sich kümmern will. (Sehr viele Hunde triggert wildes Gerenne!) Vielleicht will er den weißen Hund stoppen, damit dieser sich nicht immer weiter in Hektik verliert und endlich mal wieder ruhig und entspannt sein soll.

Der weiße Hund aber aufgrund einer, aus seiner Vergangenheit oder dem Umfeld herrührenden, allgemeinen Hektik und Unausgeglichenheit gar nicht annehmen kann, dass der Schwarze ihm eigentlich helfen will, und daher “Schutz” beim Halter sucht. Ist es dann wirklich hilfreich, den Schwarzen wegzuschicken?


Es gibt eine ganze Reihe Erklärungsmöglichkeiten, die alle das P und das U aus der oben beschriebenen Verhaltensformel mit einbeziehen.


Aber wie erkennt man denn das P, die Persönlichkeit? Und wie erfasst man das U, das Umfeld, die gesamte Situation?

Genau dies geschieht in der “HundeVerhaltensformel” vom Hundezentrum HSS®.

Da wird alles beleuchtet, alles mit einbezogen und in Zusammenarbeit mit dazu ausgebildeten Hunden die Persönlichkeit des Hundes analysiert.


Mit dem Ergebnis kann sofort sowohl die eigene Führung optimiert werden, als auch jegliche Situation besser nachvollzogen und dadurch besser gehändelt werden.

Besonders hilfreich auch für Hundegruppen, ob nun im gleichen Haushalt oder auch in einer Gassi-Gruppe. DogWalker profitieren auch sehr von diesem Wissen. 

Damit man nicht mehr ins Blaue interpretieren muss, sondern WEIß, was da los ist.

Die Sicherheit und Ruhe, die sich auch beim Menschen durch dieses Wissen einstellt, ist immens!


Kennst Du schon die Persönlichkeit Deines Hundes?


 
 
 

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