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Nur kein Gespräch ist ein gutes Gespräch!?!

  • Autorenbild: B K
    B K
  • 14. Feb.
  • 3 Min. Lesezeit

Foto: Claudia Feldbusch
Foto: Claudia Feldbusch

Mehrhundehaltung, Hundebetreuung, Hundewiesen, Social Walks…

Überall kommen Hunde zusammen. Wunsch der Menschen ist meistens, dass sie entweder miteinander spielen sollen oder dass sie sich gegenseitig ignorieren sollen. Je nachdem, wie “sozialverträglich” die Hunde sind.


Übers “Spielen” schreibe ich an anderer Stelle, heute beschränke ich mich darauf, dass Hunde sich ignorieren sollen.



Warum sollen sich die Hunde ignorieren?


Oft steht hinter dem Wunsch, dass die Hunde nichts miteinander klären sollen, die Sorge einer nicht abschätzbaren Eskalation.

Manchmal ist es auch ein Ego-Thema, wenn die Hunde nur den Menschen als Ansprechpartner haben sollen, der alleine will bestimmen.


Ich sehe Videos von Hundegruppen, in denen gar keine Gespräche zwischen den Hunden stattfinden dürfen. Betreuung, Social Walks oder im gemeinsamen Haushalt.

Die Hunde haben da gelernt, sich gegenseitig nicht anzusteuern und alles zu vermeiden, was zu Gesprächen oder Konflikten führen könnte. Begegnen sich zufällig mal zwei Hunde oder schauen sich an, driften sie sehr schnell, fast mit etwas Panik, wieder auseinander und schauen schnell wieder weg. Wenn es eng ist, gehen sie wie mit Scheuklappen aneinander vorbei.

Wenn sie sich doch mal miteinander beschäftigen wollen, mischt sich der Mensch schnell ein, ermahnt die Hunde und verbietet das Gespräch.


Was kann der Grund dafür sein, dass man das so strikt unterbindet?

Ich weiß, wie oben schon geschrieben, dass das oft aus einer Unsicherheit heraus entsteht, weil man nicht einschätzen kann, wie die Gespräche zwischen den Hunden ablaufen und Sorge hat, dass etwas Blödes passiert. Das kann ich auch gut nachempfinden. Aber dann den Rückschluss zu ziehen, so muss das immer unter Hunden sein, finde ich mehr als fatal. Denn letztlich resultiert es aus einer Unfähigkeit oder Unsicherheit des Menschen.


Diese Ego-Schiene, pauschal zu sagen, dass die Hunde nur den Menschen als Ansprechpartner haben dürfen, kann ich gar nicht nachvollziehen. Aber um die Ego-Probleme von Menschen geht es hier ja auch nicht.


Was mögen die Hunde wohl über unsere Führungsqualität denken, wenn wir nicht begreifen, was die Hunde da miteinander tun? Und da ist es egal, ob jemand aus dem Lager “die machen alles unter sich aus” oder dem “Hunde müssen sich ignorieren” kommt. Zwei Seiten derselben Medaille von Unwissen.


Wenn man als Mensch die Möglichkeit einer Analyse der Hunde nutzt, ist es nicht mehr so schwer, zu verstehen, was man wo und wie zulassen kann, vielleicht sogar muss und was man wie regelt zwischen den Hunden.


Hunde haben untereinander sehr differenzierte soziale Strukturen. Ihre Gefühlswelt, ihre Empathie, ihre Handlungsgründe sind den unseren gar nicht unähnlich.

Sie passen sich meistens unseren sozialen Vorgaben an, die “dominanten Hunde” werden aussortiert. Dabei wären es manchmal genau die, die verstehen, was gerade nötig ist und oft auch adäquat handeln würden, wenn man sie ließe.


Mir ganz persönlich hat die Analyse der Hunde über die HundeVerhaltensformel des Hundezentrums HSS® sehr geholfen, zu verstehen, was meine Hunde da miteinander tun. Ich kann dadurch genau verstehen, wo ich die Gespräche zulassen kann/muss und sie sogar unterstützen kann und wo ich tatsächlich sinnvoll regeln sollte. 

Auch andere Hundekontakte kann ich sehr viel besser beurteilen und dann entscheiden, ob ich meine Hunde da machen lasse oder nicht. So viel mehr Ruhe ist in meinem Kopf, seitdem ich darüber Bescheid weiß und es auf alle Situationen übertragen kann.


Daher empfehle ich wirklich allen Hundehaltern solch eine Analyse.

Ganz besonders aber empfehle ich Hundetrainer:innen, sich da fortzubilden, um noch mehr Verständnis für das Wesen Hund zu bekommen und so auch im Training viel besser helfen zu können.Ich finde, das sind wir den Hunden schuldig, mit denen wir in so enger sozialer Gemeinschaft leben wollen und die so viel Bereitschaft mitbringen, sich uns anzuschließen.





 
 
 

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