Mein Hund bellt!
- B K

- 3. Okt. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Jan.

Jusha ist inzwischen 6 Jahre alt und ist im letzten Jahr nochmal deutlich „gereift“. Im Alltag haben wir ja öfter mal Hundebegegnungen. Früher ist sie da ganz ohne Ton rein gegangen, dann kam irgendwann ein kurzes Wuffen zu Beginn des Kontakts dazu.
Inzwischen wägt sie vorher schon ab, wo sie überhaupt hingeht und wo nicht. Wenn Kontakt zustande kommt, ist sie oft sehr bemüht und bei einigen Kontakten könnte ich mir einen passenden Hund (nach HSS®) gut vorstellen.
Außerdem bellt sie jetzt ab und an tatsächlich mal richtig. Auch mehrfach. Und ich lobe sie dafür! Warum? Wo doch Hundegebell in der Regel als störend empfunden und möglichst abtrainiert wird.
Warum freue ich mich also über Jushas Bellen?
Weil sie so ihre Meinung sagt! Sie hat ihre Stimme entdeckt! Sie steht für das ein, was ihr wichtig ist! Sie motzt, wenn ihr etwas nicht gefällt. Wenn sich Hunde oder manchmal auch Menschen nicht so benehmen, wie sie es erwartet.
Sie motzt Hunde an, wenn die sich „nicht benehmen“ - was nicht immer heißt, dass sich die Hunde schlecht benehmen, sondern eher, dass sie nicht in ihrer Mitte sind oder ein Thema mit irgendwas haben.
Das macht sie bei Hunden, die ihr was bedeuten! Oder die viel zu energetisch unterwegs sind oder zB am Zaun hin und her rennen. Und das ist gut so! Denn sie war lange Zeit etwas zurückhaltend und traute sich nicht, etwas zu sagen. Gebellt hat sie früher so gut wie nie. Sie hat sich auch von manchen Hunden ganz schön was gefallen lassen und dann versucht, unangenehme Situationen auszublenden. Insgesamt ist sie ja sowieso ein sehr „gehorsamer“ Hund und durch die anfänglich nicht typgerechte Führung war sie immer etwas unsicher und huschig.
Wo ich bei einem anderen Hundtyp eher vorsichtig wäre, finde ich es in ihrem Fall - sie ist eine Visionärin, eine Leaderin nach HSS®, eine Führungspersönlichkeit, eine Entscheidungsträgerin - wirklich gut, sehe es als sehr gute Weiterentwicklung und freue mich ehrlich darüber.
Sie ist inzwischen selbstbewusst, wird zunehmend souverän und steht für das ein, was sie will. Manchmal auch uns gegenüber. Und auch da freue ich mich, solange es natürlich in einem von uns und der Umwelt gesteckten Rahmen bleibt. Wenn sie zB unbedingt einen bestimmten Weg gehen will, lassen wir das zu, wenn es für sie nötig ist. Sie hat ja Gründe, die wir nicht immer erkennen, aber die wir ihr ja auch nicht absprechen wollen. Zum Beispiel in der Arbeit mit passenden Hunden nutzt sie das auch, dass sie einen anderen Weg gehen möchte, auf dem sie vielleicht Möglichkeiten für Führung und Grenzen setzen mit dem anderen Hund hat.
Das war beim letzten SozialWalk, den wir hatten, sehr deutlich zu sehen: Da war der andere Hund nämlich vorgelaufen und hatte nicht auf sie geachtet. Anstatt ihm aber hinterher zu laufen, ist sie in einen kleinen Stichweg abgebogen und sah uns an. Wir überlegten kurz, aber da bei diesen besonderen SozialWalks in der Regel die Hunde bestimmen, sind wir mit ihr abgebogen. Der vorgelaufene Hund musste nun UNS folgen. Er lief nochmal wieder an Jusha vorbei und achtete wieder nicht auf sie. Das hat sie dann tatsächlich mit einem Anfixieren und einer Korrektur, als er dann kam, geahndet. Er hat das toll angenommen und danach passierte ein wunderbares Gespräch zwischen den beiden um verschiedene Ressourcen. Alle waren mit der Entwicklung zufrieden und ich war sehr stolz auf Jusha!





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