Körpersprachliches Führen von Hunden
- B K

- 17. Feb. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Apr. 2024

Als ich früher körpersprachliches Führen von Hunden gelernt habe, hatte das in der Regel etwas mit Grenzensetzen zu tun.
Der Mensch macht sich groß, Spannung in den Körper, Fokus auf den Hund. Fester Blick, Energie aufbauen und dann den Hund begrenzen. Also ihn blocken, ihm den Raum nehmen, ihn zurück schicken oder ihn dadurch bewegen. Maximal eine einladende Geste gehörte damals noch dazu und das selbstbewusste Vorgeben von Richtung und Geschwindigkeit. Das wurde erstmal pauschal für ALLE Hunde so vermittelt.
Nun habe wir auf einem Seminar in unserer Ausbildung beim Hundezentrum HSS® auch den Punkt körpersprachliches Führen behandelt. Und ich war klar der Meinung, körpersprachlich Führen, das kann ich ja!
Aber weit gefehlt! Das, was ich da früher gelernt habe, ist maximal geeignet, um Hunde einzugrenzen. Man kann es auch nutzen, wenn man zB mal einen Hund wegschicken muss, der einem nicht nähet kommen soll.
Wir hatten im Seminar auf der FlipChart dazu folgende Fragen stehen:
Wer bewegt wen?
Kannst du die Richtung vorgeben?
Kannst du das Tempo halten?
Soweit ähnelte es eigentlich meinem früher Gelernten.
In der Umsetzung mit den Hunden sah es jedoch ganz anders aus.
Da, wo früher Hunde durch eine Korrektur erstmal ins Zuhören gebracht wurden, die auch häufig ein richtiges Brett war, ging es nun vielmehr darum, eine innere Verbindung zu dem jeweiligen Hund zu bekommen. Die natürlich bei den so völlig unterschiedlichen Persönlichkeitstypen jeweils anders aussehen musste. Es ging auch darum, sich zu öffnen, mal den eigenen Kopf leer zu machen, auszuatmen. Und dann einen Plan zu haben, den Fokus typentsprechend auszurichten und dann GEMEINSAM zu gehen und in Kontakt zu bleiben.
Und ehrlich… das fühlte sich, als es bei mir dann mal klappte, so viel besser an, als das, was ich früher mal gelernt hatte. Ich brauchte allerdings eine Zeit dafür.
So hat jeder Teilnehmer im Seminar einen fremden Hund körpersprachlich geführt. Und für alle war es eine tolle Erfahrung.
Und was für ein Unterschied im Aussehen der so geführten Hunde!
Wo ein durch Druck und Energie körpersprachlich ins Zuhören gebrachter Hund die Schultern einzieht, den Kopf tiefer nimmt, die Stirn ganz glatt und die Ohren nach hinten zieht, wo die Augen des Hundes oft leicht mandelförmig oder sogar zu Schlitzen verengt sind, wo durch das Abwenden des Kopfes oder das Heben einer Pfote oft beschwichtigt wird, gab es hier eine ganz deutliche und offene Bereitschaft, dass der Hund ganz aus freien Stücken MIT dem Menschen geht.
Auch das ist eben HSS! Ganzheitlich, tief gehend! Immer mit dem Hund und nicht gegen ihn.





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