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Können Hunde sprechen?

  • Autorenbild: B K
    B K
  • 6. Nov. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

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Na klar können sie das, das ist schon lange kein Geheimnis mehr.

 

Uns Menschen fällt es allerdings manchmal schwer, mehr als “Ich will gassi gehen!” oder “Ich habe Hunger!” oder “Den Hund finde ich doof!” aus ihnen herauszulesen.Schon das Wedeln der Rute wird von vielen Menschen missverstanden.


Stell dir mal vor, wie es wäre, als Mensch in einem fremden Land, in dem niemand unsere Sprache versteht und auch wir nur wenig von der Landessprache sprechen können.Wie frustriert und verzweifelt wärst du, wenn alles, was du sagst, missverstanden wird. Wenn niemand darauf eingeht, was du für Bedürfnisse äußerst. Wie ärgerlich würdest du werden, wenn nie auf das eingegangen wird, was du sagst und du immer irgendwie gegen eine Wand redest? Würdest du nicht auch schreien und schimpfen? Oder vielleicht sogar richtig ausrasten, weil dich niemand versteht? Ich glaube, unseren Hunden geht es manchmal ganz ähnlich.


Hunde sind so fein in ihrer Sprache. Bei ihnen geht ganz viel über ihre körperliche Ausdrucksweise: Augen, Ohren, Gesicht, Rute, Fell, Körperspannung und -schwerpunkt…Damit sprechen sie mit Artgenossen und auch mit uns.Wir Menschen sind jedoch so auf unsere Wortsprache gepolt, dass wir die Körpersprache der Hunde oft nicht lesen können. Dabei ist das gar nicht so schwer und hat unglaublich viele positive Auswirkungen auf das Zusammenleben von Hund und Mensch.


Das Leinenpöbeln zum Beispiel, eine der großen Problematiken in der Hundewelt, hat oftmals seinen Grund darin, dass wir die feinen Signale unseres Hundes und auch des Gegenübers nicht sehen, nicht darauf reagieren und ihn daher nicht angemessen durch diese Situation führen können. Fühlt sich der Hund in der Situation nicht wahrgenommen und verstanden, sucht er für sich nach einer Lösung und die ist, je nach Hundetyp, dann vielleicht das Pöbeln. Das Springen in die Leine, das aggressive Bellen oder sogar das Angehen des eigenen Menschen. 


Ein anderes Beispiel: ein Hund entfernt sich auf dem Spaziergang sehr weit von seinem Menschen. Auch hier kann das Lesen seiner Körpersprache helfen, die allerersten Anzeichen des Weglaufens zu sehen, oder ihn so im Gespräch zu halten, dass er sich nicht entfernt, denn Hunde zeigen dies in der Regel vorher an.


Auch der generelle Umgang mit Artgenossen ist für uns Menschen ja oft ein Buch mit sieben Siegeln.

Viele halten sich an die einfachsten Dinge: der Hund wedelt = er freut sich, der Hund knurrt = er ist böse.Auch da hilft es uns unglaublich gut, wenn wir die viel feineren Signale des Hundes sehen und deuten könnten. Ganz viele auf Missverständnissen beruhende Konflikte zwischen den Hunden könnten so vermieden oder zumindest entschärft werden.Den Hund in seiner Körpersprache lesen zu können, ermöglicht es uns auch, bis zu einem gewissen Grad vorherzusehen, wie der Hund in einer Situation reagieren wird, wie er sich mit einem anderen Hund verhalten wird.


Ein weiterer Aspekt ist, dass der Hund sich sehr viel wohler mit seinem Menschen fühlen wird, wenn er merkt, dass der ihn versteht. Dass der seine Beweggründe nachvollziehen und seine Bedürfnisse erkennen kann und, wenn möglich, auch danach handelt.

Wissen und Verständnis schafft Vertrauen! Der Hund wird seinem Menschen sehr viel mehr vertrauen, was sich in den meisten Fällen sehr positiv auf die Kooperationsbereitschaft des Hundes auswirkt.


Was mir aber auch ein großes Anliegen ist, was ich mir wirklich für die Hundewelt wünschen würde, ist, dass die Menschen erkennen, wann ihr Hund Stress hat. Was sind die körperlichen Signale dafür, dass ein Hund in einer Situation gestresst ist?Das heißt nicht, dass wir jetzt jeden Stress vermeiden müssen, ein gewisses Maß an Stress kann bei einer Anforderung an den Hund auch positiv und förderlich sein.Aber sich ständig in körperlichem oder psychischem Stress zu befinden, tut dem Hund ebenso wenig gut, wie uns Menschen.

Zum Beispiel beim “Bällchen spielen”. Mit euch gemeinsam oder, was ich noch schlimmer finde, auch ganz alleine für sich. Schaut den Hund mal an dabei, wie sieht er aus? Aufgerissene Augen? Langer Maulspalt, so dass man denken könnte, er lacht bis über beide Backen? Und dazu eine ständige körperliche Anspannung, die durch eine große Erwartungshaltung zustande kommt?

Dann freut sich der Hund nicht, er hat Stress! “Aber er macht das doch so gerne!” - Ja, er ist sogar im wahrsten Sinne des Wortes süchtig danach. Wie ein Junkie beim Anblick seiner Droge. Übrigens mit ziemlich exakt den gleichen körperlichen Symptomen. 

Findet ihr das gut? Denkt mal darüber nach, ob ihr solch ein Suchtverhalten wirklich fördern wollt. 

Wenige Hunde schaffen es tatsächlich, damit ganz gut umzugehen, aber das sind eher die Einzelfälle.


Die Hundesprache kann man übrigens wirklich sehr gut lernen! Inzwischen gibt es eine große Anzahl Bücher, Kurse, Seminare und Webinare, wo das Wissen vermittelt wird. Holt euch das, was am besten zu euch passt. Fragt in eurer Hundeschule nach, vielleicht gibt es auch da ein Angebot. Das ist der erste Schritt und, wie so oft, der wichtigste!


Wenn du möchtest, kannst du auch gerne mich zu dem Thema kontaktieren. Durch meine Ausbildungen beim Hundezentrum HSS® kenne ich mich da ein bisschen aus.


 
 
 

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