"Erkenne dich selbst und werde der, der du bist!"
- B K

- 18. Feb. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. März 2022

Ein tiefgründiger und wahrhaft wichtiger (uralter) Satz!
Für mich auch im Bezug auf Hunde und Führung. Denn authentisch führen kann ich meiner Meinung nach nur, wenn ich, zumindest größtenteils, ich selbst bin. Mich nicht verstelle, nicht jemanden kopiere oder nur technisch eine Methode anwende. Doch... wie erreicht man das? Wie kommt man zu sich selbst? Wie kann man sich lösen von Glaubenssätzen, die man im Kopf hat? Die sicher zum Teil sehr hilfreich sind, zum Teil aber auch der Entwicklung zu mir selbst total im Wege stehen. Leider steht nicht dran, welcher dieser Glaubenssätze hilfreich ist und welcher hinderlich. Viele hier haben viele Stationen der Hundeerziehung durch. Auch ich! An jeder Station hat man Meinungen, Einstellungen, Regeln und Glaubenssätze mitgenommen. Viele waren hilfreich, viele aber auch nicht! Manche von denen sind ohne Schäden wieder über Bord gegangen, manche hängen fest in den tiefsten Tiefen des Hirns. Man weiß ja nicht genau... „vielleicht ist ja doch was dran. Und wenn der damals doch Recht hatte? Ob ich das überhaupt richtig wahrnehme?“ Oft geht damit das Bauchgefühl und die Intuition verloren. Man zweifelt an jedem eigenen Gedanken. Man gleicht ab mit den Worten anderer. Dabei ist das eigene Bauchgefühl sooo wichtig! Denn das bin ich! So wie ich eben bin! Aber wie komme ich da wieder richtig dran? Darf ich niemandem mehr glauben? Muss ich immer alles erst selbst erfahren, bevor ich meinen Weg klar vor mir sehe? Im Rückblick sind für mich persönlich aber irgendwie auch alle diese verschiedenen Stationen wichtig gewesen. Ohne sie wäre ich auch nicht die geworden, die ich heute bin. Und hätte mich selbst auch vielleicht nicht wieder gefunden. Von daher bin nicht unglücklich darüber, diesen Weg gegangen zu sein. Manche Erfahrungen hätte ich mir (und auch den Hunden) gerne erspart, aber schlussendlich haben sie alle mich ja wieder zu mir selbst geführt. Und auch mein Bauchgefühl ist wieder da! Das war nicht leicht und ich war oft verzweifelt auf dem Weg dahin. Inzwischen komme ich da aber gut wieder dran. Mit zunehmender Sicherheit, dass es nie DEN Weg für alle Mensch-Hunde-Teams gibt, dass es immer auf die Persönlichkeiten, auf die Umstände, auf die eigenen Erfahrungen ankommt, habe ich wieder gelernt, auf mich und meine Eingebungen zu vertrauen. Sagt mir mein Bauch, dass es jetzt gerade besser ist, z.B. einer Hundebegegnung auszuweichen, dann tue ich es, egal, was andere davon halten oder irgendwelche Trainingsmodelle sagen. Wenn das mit dem Bauchgefühl konform geht, dann ist es ja auch gut. Doch wenn ich Zweifel habe? Wenn mein Bauch in Hundebegegnungen ganz klar sagt: „Nein, da gehen wir jetzt nicht durch!“, ich aber trotzdem gehe? Meine Hunde merken doch, dass mir total unwohl ist bei der Begegnung. Wie sollen sie mich für einen souveränen Entscheidungsträger halten, wenn ich Dinge tue, obwohl ich sie gefährlich finde? Z.B. wenn mir eine sehr kleine Person mit einem großen, mir gefährlich vorkommendem Hund entgegen kommt. Da gehe ich souverän aus dem Weg und aus der Gefahr raus. Solange es mich nicht in meinem Alltag behindert, ist für mich alles gut. Als souveräner Hundeführer muss ich eben Entscheidungen treffen, die ich sicher tragen kann. In jeder Situation, denn die Hunde beobachten uns den ganzen Tag, sie lernen uns ganz genau kennen. Und ich bin mir bei einer Entscheidung sicher, die ich meiner Eingebung entsprechend treffe. Ohne Zweifel, schnell und fest! Für mich bedeutet Souveränität eben nicht, auf Teufel komm raus jede Situation durchzustehen und alles auszuhalten, sondern sinnvoll und für die Sicherheit der Gruppe zu entscheiden. Und ganz klar nach meinem Bauchgefühl!





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