top of page

Der ausgeschaltete Hund

  • Autorenbild: B K
    B K
  • 12. Apr. 2022
  • 2 Min. Lesezeit

ree

Wir hatten am Wochenende wieder ein Seminar zur Persönlichkeitsentwicklung von Hunden und mich haben auf der Fahrt nach Hause ein paar Hunde des Wochenendes beschäftigt.


Es kommen ja häufig Mehrhundehaushalte zum Seminar und nach einem ersten Anschauen der Hundegruppe erzählen die Besitzer dann erst mal von ihren Hunden.

Manchmal ist ein Hund darunter, über den die Besitzer so etwas sagen wie „der ist total cool, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, kann sehr gut alle anderen Hunde ignorieren, ist mein Verlass-Hund“.

Diese Hunde zeigen sich dann manchmal als sehr ruhig, desinteressiert, ignorant, scheinbar souverän, bewegen sich wenig.

Die Ermittlung des Persönlichkeitstyps solcher Hunde fällt oft schwer. Denn sie haben ihr eigentliches Wesen nicht selten ganz tief in sich vergraben. Warum? Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Vielleicht wegen äußerer Umstände, einer nicht optimalen Gruppenzusammensetzung oder einer nicht an den Typ angepasster Führung sind sie in eine Rolle geschlüpft. Oder auch durch ein Trauma. Sie haben also etwas aufgebaut, was ihren eigentlichen Persönlichkeitstyp überdeckt und manchmal haben wir das Gefühl, dass da ganze Mauern errichtet wurden, um trotz der Umstände ein möglichst konfliktfreies Miteinander zu ermöglichen. Oder um sich nicht mit den Reizen dieser Welt auseinandersetzen zu müssen, die den Hund überfordern würden.


Manchmal schaffen es die Teamhunde, diese Mauer zu durchbrechen. Das ist dann oft sehr emotional für die Menschen, weil die Lebensfreude in den sonst so steinern wirkenden Hund zurückkommt und er in einen offenen und freudigen Kontakt mit einem der Teamhunde geht. Manchmal gelingt das jedoch nicht und der Hund bleibt versteinert, egal, wer ihm gegenübersteht.


Uns macht so was traurig, die Besitzer sind dann mitunter erstaunt, weil sie dieses Verhalten des Hundes als sehr positiv ansehen. Umweltneutralität! Ist es nicht das, worauf man mit den Hunden hinarbeitet? Ja, es ist gut zu haben, wenn der Hund sich so verhält. Aber wenn man genau hinschaut, dann sind diese Hunde leider nicht neutral oder souverän, sie haben sich nur weggebeamt aus dieser Welt und aus den Umständen, mit denen sie sonst nicht zurechtkommen würden. Und das ist etwas, was wir uns für die Hunde NICHT wünschen.


Wir wünschen uns für die Hunde, dass sie WIRKLICH gelassen und souverän sein können, ohne sich auszuschalten. Dass sie sich in der Welt gut zurechtfinden können, ihren Menschen vertrauen und so eine sichere Basis haben für alle Herausforderungen, die es da draußen gibt.


Es gibt natürlich auch viele Hunde, die wirklich cool und souverän sind und die sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, wenn sie zum Seminar kommen.

Der Unterschied zu solch Hunden ist jedoch der, dass die WIRKLICH cool sind, trotzdem sie sich mit den Reizen auseinandersetzen und eine offene und angemessene Kommunikation mit anderen Hunden zeigen.

Ich zähle zu den „ausgeschalteten Hunden“ in gewissem Maß auch die, welche ohne Blick nach rechts oder links durch eine Großstadt laufen und sich dadurch völlig abschotten vor Reizen, ohne sie für sich zu verarbeiten.


 
 
 

Kommentare


Impressum

Nordburger Waldhunde

Britta Klimsch

Kaninchentrift 7

29342 Wienhausen

©2022 Nordburger Waldhunde. Erstellt mit Wix.com

bottom of page